Mit ein wenig Zynismus könnte man vermuten, dass man das Krankenhaus Porz von der Patientenzufuhr abschneiden und damit der Überlastung im Gesundheitswesen entgegenzuwirken will. Warum wurde mit der Sperrung der Steinstraße nicht wenigstens gewartet, bis die Brücke an der Rather Straße wiederhergestellt wurde? Dann gäbe es über die Gremberghovener Straße eine sinnvolle Alternativroute und die Beeinträchtigungen würden sich in Grenzen halten. Jetzt weicht der ganze Verkehr auf die Humboldtstraße/Bergerstraße aus, wo bereits vorher tagsüber die Kapazitäten überschritten sind. Richtung Porz-Mitte/Krankenhaus bleibt dann nur die Bergerbrücke. Die Friedrichstraße ist durch die alternierende Ampelschaltung (seit inzwischen über 2 Jahren) tagsüber kaum befahrbar. Zuletzt musste ich wegen meiner kleinen Tochter zweimal kurzfristig ins Krankenhaus und das ist wirklich super, wenn man sogar außerhalb der rush hour auf der Bergerbrücke (die zumindest optisch kurz vor dem Einsturz steht) im Stau steht, nur weil sich die Stadtverwaltung so wenig für Porz interessiert, dass man sich nicht mal bei den Zufahrtswegen zum Krankenhaus auch nur einen Funken Mühe gibt, den Verkehrsfluss zu gewährleisten. Es ist vermutlich ist nur eine Frage der Zeit, bis die Bergerbrücke aus Gründen der Verkehrssicherheit gesperrt wird, was jetzt umso schneller der Fall sein wird, da der ganze Umleitungsverkehr über diese Brücke fließt.
Ich frage mich ernsthaft, ob das wirklich nur Unfähigkeit oder schon Absicht ist, dass man den Bürgern in Porz dieses Verkehrschaos zumutet. Beispielsweise ist die Siemensstraße seit über 2 Monaten gesperrt, weil man dort angeblich eine Ampelanlage austauscht. Das ist in anderen Ländern mit wesentlich modernerer Infrastruktur eine Sache von wenigen Tagen. Davon kann ich in den letzten Jahren unzählige Beispiele nennen. Und diese Sperrungen wirken sich dann in das ganze Umfeld aus, da der Ausweichverkehr nun mal irgendwo lang muss. Das wäre vermutlich weniger schlimm, wenn man die Infrastruktur in den letzten Jahren mal dem Bevölkerungswachstum angepasst hätte. Was ist eigentlich mit der seit Jahrzehnten angekündigten Umgehungsstraße Zündorf, der Verlängerung der Linie 7 und der rechtsrheinischen Ringstrecke, bei der gefühlt jedes Jahr ein Durchbruch verkündet wird, aber buchstäblich nichts passiert? Das hat zwar nicht direkt etwas mit der Steinstraße zu tun, allerdings würde dies die Alternativen bei Sperrungen erweitern und die Infrastruktur insgesamt resilienter machen.